26. Oktober 2005, 10 Tag:Eine Wanderung durch das Weinanbaugebiet La Geria steht auf dem Programm. Mit dem Bus fahren wir nach Uga. Hier beginnt schon fast das Nationalparkgebiet des Timanfaya, auf Dromedaren kann man ein Stück in die Feuerberge hinein. Das hatten wir vor fünf Jahren gemacht, ganz schön schaukelig auf so einem Kamel. Auch die Schlafstatt der Kamele, zu der sie jeden Abend hinziehen, ist gleich nebenan. Das schönste Dorf Lanzarotes, Yaiza, werden wir dieses Mal wohl nicht besuchen. Viel zu knapp sind wiederum nur diese zwei Wochen. Von Uga geht es durch die Weinfelder, das sind hier viele schwarze Kuhlen mit kleinen Mäuerchen rings herum. Darin die Weinranken. Die schwarze Lavaasche, auch Picon genannt, speichert den Morgentau, die Mäuerchen und Kuhlen halten den Passat fern. So gedeiht der Wein gut, trotz der Trockenheit, die ständig auf Lanzarote herrscht. Weiter wandern wir durch die Weinfelder, ständig nach oben. Ziemlich anstrengend ist es, denn wieder schafft die "faule Urlaubsbande" es, in der größten Mittagsglut loszulaufen. Trotzdem verkneifen wir uns den Abstecher zur Bodega, weil wir nicht genau wissen, wie weit der Weg noch ist und auch die ev. zu kaufenden Flaschen zu schwer für unsere Wanderrucksäcke sind. Oben auf der Passhöhe zwischen zwei Vulkanen steht ein Auto, mit einem tiefbayerischen "Grüß Gott" werden wir vom Fahrer begrüßt. Lange Gesichter unsererseits - wir werden doch nicht gern auf Anhieb als deutsche Touristen erkannt. Das macht sich allerdings schlecht, wenn Christoph ein T-Shirt trägt, auf dem groß und breit steht " ich wäre dann soweit…" Kurzes Gespräch über Woher und Wohin, dann rasten wir und verspeisen genüsslich den in Uga gekauften Proviant - Ziegenkäse und Salami aus dem Dorfkonsum, der in diesem Fall ein "Spar-Laden" war. Nach der Stärkung kann ich der Versuchung nicht widerstehen, klettere, wie der Reiseführer empfiehlt, auf den 603 m hohen Guardilama, nach dem Monte Corona der zweithöchste Berg der Insel. Der Ausblick oben ist im wahrsten Sinn des Wortes schwindel erregend, denn auf der anderen Seite, Nordwesten Richtung Famara-Massiv, geht es steil nach unten. Ein starker Wind kühlt mir die verschwitzten Schultern. Ein paar Aufnahmen mit dem Selbstauslöser, dann der Abstieg. Am Ende landen wir in Macher, einem furchtbar zersiedelten Ort. Den Rest der Strecke fahren wir Taxi, denn Lust zum Straße laufen haben wir wirklich nicht. Zuhause, im Appartement bleibt noch Zeit für Ballspielen im Pool und der schöne Tag klingt aus bei "Pinocchio", wo sonst? Copyright: Susanne Siems |